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Donald Duck: Quack Attack

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Ubi Soft
Genre: Jump´n´Run
System: Nintendo 64, PAL-Version
Besonderheiten: unterstützt Rumble und Expansion Pak; benötigt Controller Pak (min 1 Block + 1 Notiz); High-Res Modus
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1 - 2
Testmuster von: Ubi Soft

Mit "Donald Duck: Quack Attack" kommt ein Jump´n´Run in die Regale der Händler, das spielerisch an den exzellenten Auftritt von Ubi Softs Maskottchen Rayman in "Rayman 2" erinnert. Nur das ihr hier mit Donald durch die Gegend lauft und springt. Ob es auch in derselben Liga spielt, wie Ubis letztjähriger Hüpfspielhit?

Die Hintergundgeschichte ist schnell erzählt. Donald Duck ist auf der Suche nach seiner geliebten Daisy, die bei einer Live Reportage - Daisy ist Reporterin - in die Fänge des bösen Zauberers Merlock geraten ist. Neben Donald und Daisy haben auch andere bekannte Entenhausener ihren Auftritt. Daniel Düsentrieb, Donalds Konkurrent um Daisys Gunst Gustav Gans, Tick, Trick und Track und als fiese Obermotze die durchtriebene Gundel Gaukelei und die Panzerknacker.

Rayman 2 läßt Grüßen
Spielerisch bietet "Quack Attack" eine Art Mischung aus den beiden bisher erschienen "Rayman" Games. Es gibt sowohl klassische Seitenscroll Jump'n'Run Kost als auch Sequenzen, in denen ihr euch auf vorgegebenen 3D Pfaden ala "Rayman 2" durch die vier Welten des Spieles vorantastet. Jede der vier Welten besteht dabei aus vier regulären Abschnitten, einem zunächst blockierten Endgegnerversteck und einem ebenfalls erst frei zu spielenden Bonuslevel. Den Teleporter zum jeweiligen Bossgegner legt ihr frei, in dem ihr in den vier regulären Abschnitten einer Welt je eine Viertel der Teleporterabdeckung aufspürt. Außerdem liegen in jedem Level drei verwunschene Spielzeuge von Donalds Neffen herum, die ihr allerdings nicht ohne weiteres einfach so mitnehmt. "Entwünscht" sie mit Hilfe von auftauchenden Zauberbüchern um sie dann innerhalb eines knappen Zeitlimits in euren Besitz zu bringen, bevor der Verwünschungszauber sie wieder unerreichbar macht.

Bringt ihr alles Spielzeug zu Tick, Trick oder Track ist der Weg zum Bonuslevel frei. Hier wartet eine besondere Herausforderung. Auf der Flucht vor einem dicken Brocken von Gegner, den ihr nicht direkt fertig machen könnt, lauft und hüpft ihr euch bis ans Ende des Levels, an dem Gustav Gans auf ein Pläuschen vorbeischaut. Er hat sich ebenfalls aufgemacht, Donalds Herzensdame zu retten und macht euch ein Angebot: Durchstreift ihr die vier normalen Level der betreffenden Welt schneller als Gustav, will dieser euch ein Geschenk kredenzen. Neben dem bekannten Matrosenoutfit warten nämlich noch andere schmucke Kleidungsstücke auf Donald, die über diesen Weg in euren Kleiderschrank gelangen. In Daniel Düsentriebs Labor steht eine Umkleidekabine in der Donald seine Klamotten wechselt.

Vier Welten sind sein Ziel
Daniel Düsentriebs Labor ist der Ausgangspunkt von Donalds Abenteuern. Von hier aus teleportiert ihr euch nicht nur in die vier Welten von "Quack Attack" sondern spielt auch an den Optionen des Games herum und speichert eure Fortschritte (je ein Block und eine Notiz auf dem Controller Pak) oder ladet einen älteren Spielstand, solltet ihr Donald zu arg mitgespielt haben. Von den vier Welten dürft ihr zu Beginn nur einer einen Besuch abstatten. Die anderen werden sukzessive freigeschaltet, wenn ihr den Bossgegner einer Welt in seine Schranken verweist. Genreüblich stellen diese auch in "Quack Attack" die größte Herausforderung dar. Findet die Schwachpunkte und weicht den fiesen Attacken aus um am Ende die Nase vorn zu haben.

Gegen Otto-Normal-Gegner wehrt sich Donald Mario-like, in dem er ihnen auf den Kopf springt um sie außer Gefecht zu setzen. Außerdem schwingt er eine harte Rechte und beherrscht einen Sprungtritt zur Selbstverteidigung. Da ihr nach einem zweiten Treffer schon den virtuellen Löffel abgebt heißt es fleißig davon Gebrauch zu machen. Bei den Gegnern hat Ubi Soft Einfallsreichtum bewiesen. Zwar gibt es auch wenig originelles Kanonenfutter, wie Elche, Stinktiere oder Skorpione. Doch immer wieder begegnen euch skurrile Gestalten, wie die Schmetterlingsnetze schwingenden Trapper, auf ihren Presslufthämmern "reitenden" Arbeiter, oder ein säbelschwingender Rollstuhlfahrer. Wie Donald Duck himself sind alle witzig animiert. Sehenswert: Donalds Siegestanz, wenn er mal wieder ein Teil des Endgegnerteleporters gefunden hat oder wenn er sich zum Berserker verwandelt, wenn er mal einen Schlag hat einstecken müssen oder sich an einem ungesunden Hinderniss gestoßen hat.

Grafisch erinnert "Quack Attack" sehr an "Rayman 2". Ähnlich wie beim großen Vorbild gibt es einen High-Res Modus (Expansion Pak nötig). Auch der abschaltbare Weichzeichner in der niedrigen Auflösung ist wieder mit von der Partie. Die Welten sind optisch abwechslungsreich designt mitsamt einigen witzigen kleinen Details ohne aber ganz an solche Schwergewichte wie "Banjo Kazooie" oder "Donkey Kong 64" heran zu kommen. Zum Sound und zur Musik gibt es nicht viel zu sagen. Entweder mag man die Musik, oder man mag sie nicht. Ansprechend komponiert ist sie jedenfalls. Neben einigen Soundeffekten, die einem jeden Trickfilm alle Ehre machen, bekommt ihr sogar ein wenig englische Sprachausgaben zu Gehör gebracht. Ansonsten werden Gespräche mit deutscher Texteinblendung wiedergegeben.

fazit

Spielerisch bekommt ihr in "Donald Duck: Quack Attack" überdurchschnittliche Hüpfspielkost geboten. Aber das Vergnügen ist mit den rund 20 Level plus vier Endgegnerarenen viel zu schnell vorbei. Hätte das Spiel einen etwa doppelt so großen Umfang, dann wäre die Wertung höher ausgefallen. So aber habt ihr bereits nach einen Wochenende Merlock in seine Schranken gewiesen.

Wollt ihr euch die Wartezeit auf "Banjo Tooies" Deutschlandstart ein wenig verkürzen, dann tätigt ihr mit "Donald Duck: Quack Attack" aber keinen Fehleinkauf (sag).


grafik: 7.5 | sound: 7.0 | gameplay: 7.0 | gesamt: 7.5
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