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Rayman 2

geschrieben von Reiner Fischer

Hersteller: Ubi Soft
Genre: 3D Jump ´n Run
System: Dreamcast, PAL-Version
Besonderheiten: VMU, 50/60 Hz-Modus, Online-Features
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: Ubi Soft

Panik in der Kammer der Teensies und des Feenrats: Robotpiraten unter dem Kommando von Admiral Klingenbart haben sich aus den Tiefen des Weltraums genähert und wollen die gesamte Welt erobern und versklaven. Die Piraten sprengen das Herz von Raymans Welt, den Primordialen Kern, in eintausend Teile. Rayman verliert dadurch seine Kräfte und wird von den Piraten überwältigt und in eins ihrer Gefängnisschiffe gesperrt.

Als sein Freund Globox ebenfalls gefangen wird, können die beiden aus dem Gefängnis fliehen. Globox gibt Rayman einen Energieball, den er von der Fee Ly bekommen hat. Rayman kann nun seine magischen Faust wieder einsetzen und damit das Gefängnis öffnen. Auf der Flucht werden die beiden Freunde getrennt. Rayman wird klar, dass nur er seine Welt retten kann. Er will Ly und seinen Freund finden, um zusammen mit ihnen die Piraten zu bekämpfen. Zusätzlich muss er die eintausend Splitter einsammeln, die sich nach der Zerstörung über seiner Welt verteilt haben und vier uralte Masken wiederzufinden und damit Polokus, den Erschaffer seiner Welt, zurückzubringen.

Auf seiner Reise besucht Rayman nicht nur lichte Wälder, sondern auch dunkle Sümpfe, geheimnisvolle Höhlen, tiefe Gewässer, Berglevel, eine unterirdische Lavawelt und dringt in bewachte Piratennester vor. In jedem Level sammelt Rayman eine festgelegte Anzahl von gelben Lums. Einige der Lums sind in Käfigen gefangengehalten, die er durch den Einsatz seine magichen Faust öffnen kann. Diese Käfige sind oft gut versteckt und erst das Lösen einiger Rätsel öffnet den Weg. Am Ende jedes vollständig gelösten Levels winkt zur Belohnung eine kleine Extraaufgabe.

Wie es sich für ein Jump&Run gehört, bewegt sich Rayman hauptsächlich durch Laufen und springen fort. Zusätzlich kann er seine Ohren als Hubschrauberflügel verwenden und seine magische Faust abschiessen. Oft muss Rayman nicht selber laufen, sondern kann auf fliegende Raketen aufsatteln, erbeutete Piratenschiffe steuern, Bergwerksloren benutzen, mit Pflaumen in Lavaströmen treiben, oder die freundliche Schlange Sssssam lädt ihn zu einem Wasserski-Kurs in ihrem heimatlichen Sumpftümpel ein.

Insgesamt gesehen ist die Steuerung von Rayman erfreulich einfach und exakt, nur unter Wasser hat man anfangs einige Probleme. Der aktuelle Spielstand wird nach Berühren eines grünen Lums und nach Ende eines Levels gespeichert. Sollte Rayman einmal sterben, wird er mit etwas geringerer Lebensenergie wieder an den letzten Speicherpunkt gesetzt.

Das Spiel bietet eine sehr schöne, abwechslungsreiche Grafik auf gehobenem Niveau, Aha-Effekte erlebt man allerdings nicht. Zwischensequenzen führen in neue Spielabschnitte ein, im späteren Verlauf wird öfter in das Piraten Hauptquartier umgeschaltet, wo sich Klingenbart über das Fortkommen Raymans ereifert und immer neue Truppen seiner Schergen auf ihn loslässt. Im Gegensatz zur Grafik fällt der Sound allerdings sehr mäßig aus. Ubi Soft hat den einzelnen Figuren keine eigene Sprachausgabe gegeben, stattdessen werden Tonfragmente eingesetzt, die ziemlich abgehackt und unverständlich wirken. Sowohl Soundeffekte als auch Musikstücke tragen nicht zur Atmosphäre bei, sie wirken oft sogar deplaziert.

fazit

Ubi Soft hat mit Rayman 2 eine grafisch sehr ansprechende Welt geschaffen. Der lineare Spielablauf, die gute Steuerung, die leichten Rätsel und fairen Endgegner laden zu mehreren unterhaltsamen Spieleabenden ein. Wer sich also abends einmal entspannen möchte, dem kann ich Rayman 2 empfehlen. Leider wird das Gesamtbild durch den miesen Sound entscheidend beeinträchtigt. Der Umfang kann nicht mit anderen Vertretern des Genres (Banjo Kazooie für Nintendo 64) mithalten. Rayman ist ein eher nichtssagender Charakter, der es nicht zu einem Kultstatus à la Abe bringt.

Das Spiel (und natürlich die Hardware) bringen zwar alle technischen Vorraussetzungen mit, um eine tiefgehende, spannende Geschichte spinnen zu können, das wurde aber leider nicht umgesetzt. Dies alles führt dazu, dass ich diesem Spiel die Weihen einer hohen Bewertung verwehre. Die Internetfeatures sowie die Multiplayer-Optionen habe ich bei der Bewertung des Spiels allerdings nicht berücksichtigt. (rf)


grafik: 9.0 | sound: 6.0 | gameplay: 8.0 | gesamt: 8.0
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