Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.
geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: Lost Toys, Infogrames
Genre: 3D Action
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: große Massenschlachten in mechähnlicher Maschine
USK (ESRB): Geeignet ab 12 Jahren
Spieler: 1 - 2
Testmuster von: eigene Anschaffung
Während bei uns der Anstieg der Weltmeere dank hausgemachter Klimaerwärmung nur noch eine Frage der Zeit ist, ist der Alptraum auf dem erdähnlichen Planeten Allium bereits Realität geworden. Bis auf einige wenige Inseln wurde fast die gesamte Landmasse des Planeten vom Wasser verschlungen. Um die restlichen Inseln streiten sich die Forseti und die Muspell. Ein Krieg ist vorprogrammiert und ihr seit mitten drin.
Da die Muspell nur karge und trockene Inseln als Lebensraum besitzen, werfen sie ein begehrliches Auge auf die fruchtbaren Eilande der Forseti. Prompt tauchen Muspell Truppen auf Forseti Gebiet auf um das Land zu besetzen. Den genetisch aufgeppten Soldaten der Muspell setzen die Forseti Wissenschaftler ein besonderes Waffensystem entgegen: Die Battle Engine Aquila. Sie ist eine schwerbewaffnete mechähnliche Kampfmaschine, die sich auch als zeitweiser Kampfflieger einsetzen läßt. Ein versierter Lenker des Stahlkolosses ist schnell gefunden: Ein Hafenarbeiter, der in illegalen Rennen seinen Frachtlader virtuos zu lenken verstand. Ihm wird die Battle Engine Aquila anvertraut.
Dienstverpflichteter Hafenarbeiter
Klar, dass ihr dieser zwangsweise Dienstverpflichtete seit. Eine kurze Einführung macht euch mit der Steuerung der Kampfmaschine vertraut, die was die Padbelegung betrifft an Ego-Shooter Games angelehnt ist. Der auf seinen vier dünnen Spinnenbeinen wie ein Krebs dahertrottende Stahlkoloss ist standardmäßig mit drei mächtigen Waffen bestückt. Einem schweren Doppel-Maschinengewehr, das sich als besonders effektiv gegen Infanterie erweist, einen Granatwerfer für gepanzerte Ziele und einer universal einsetzbaren Pulskanone, die entweder schnell hintereinander schwache Energieimpulse oder durch längeres Aufladen ein mächtigeres Energieprojektil verschießt. Wechselt ihr in den Jetmodus teilt ihr entweder mit dem Maschinengewehr oder einem Schwarm Mini-Lenkraketen aus. Im weiteren Spielverlauf stehen euch in der Bewaffnung veränderte Battle Engine Varianten zur Verfügung.
In der Luft legt ihr Entfernungen schneller zurück. Allerdings kann die Battle Engine nur begrenzte Zeit fliegen. Der Sprit für den Flug durch die Lüfte speist sich nämlich aus den Energieschilden der Kampfmaschine. Sind die Schilde runter auf Null ist es aus mit der Fliegerei und ihr müßt dringend wieder festen Boden unter die Spinnenbeine bekommen, damit sich die Schildenergie regeneriert. Dies geschieht auf festem Untergrund automatisch. Damit ihr nicht wie ein Stein aus großer Höhe vom Himmel plumpst und dadurch Schaden nehmt, haben die Forseti Wissenschaftler kleine Bremsraketen eingebaut, mit denen ihr sanft hernieder schwebt. Besonders tricky wird das Ganze in Missionen über dem Meer, wenn euch nur die Decks eigener oder gegnerischer Schiffe zur Landung frei stehen. Schwimmen kann euer Maschinchen nämlich nicht.
Kurze energiefressende Flugtouren
Die ersten Aufträge konfrontieren euch mit nur relativ wenigen Gegnern. Doch schon bald seit ihr mitten drin in großen Schlachten, in denen sich Dutzende verschiedenster Panzerfahrzeuge, Infanteristen und Kampfflieger heftige Gefechte liefern. Taktisches Geschick ist gefragt um die jeweiligen Missionsziele zu erreichen. Da müssen mal eigene Einrichtungen vor gegnerischen Angriffen bewahrt, Schiffskonvois sicher durch feindliches Terrain geleitet oder für die eigenen Truppen eine Bresche in heftig verteidigte feindliche Linien geschlagen werden. Dazu kommen noch ab und an mächtige Bossgegner, die sich im Schlachtgetümmel lümmeln und auf ihre Zerstörung warten. Je nach Level erwarten euch mehrere Primär- und Sekundärziele. Primäraufträge müssen korrekt abgearbeitet werden. Sekundärvorgaben sind zum Erreichen des nächsten Levels aber nicht unbedingt notwendig.
In "Battle Engine Aquila" geht die Post ab. Wenn ihr mit eure Kampfmaschine einer Hundertschaft an Gegnern gegenübersteht rummst es in dem dadurch entstehenden Chaos heftig. Ein Hauch Taktik spielt in dieser Ballerei ebenfalls mit, wollen doch in dem Wust an Truppen möglichst schnell die herausgepickt werden, die für das Gelingen eurer Mission am wichtigsten sind. Ein paar kleine Mängel sind allerdings inklusive. Eine vernünftige Nachbesprechung fehlt, so dass ihr in vielen Fällen nicht wißt, was genau schief gelaufen ist oder welche Einheit ihr übersehen habt um alle Vorgaben zu erfüllen. Außerdem wäre es schön gewesen zu erfahren, warum man gerade diese bestimmte Wertung erhalten hat. Der Multiplayerpart hätte zudem noch ein wenig größer ausfallen können. Die sechs Kooperationsmissionen zum Beispiel sind leider nur zu schnell durchgespielt. Doch genug mit der Nörgelei. Denn "Battle Engine Aquila" ist ein heißer Action-Titel, der nicht zuletzt wegen der tollen Optik nicht in eurer Spielebibliothek fehlen sollte (sag).