Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.

Konsolen.net > Tests > GameCube: Mario Power Tennis

tests

Mario Power Tennis

geschrieben von Sebastian Hamers

Hersteller: Camelot, Nintendo
Genre: Sport
System: GameCube, PAL-Version
Besonderheiten: benötigt 4 Speicherblöcke, 60 Hz-Modus verfügbar
USK (ESRB): keine Altersbeschränkung
Spieler: 1-4
Testmuster von: eigene Anschaffung

Bisher ließen sich Nintendos Serien reihenweise von einer Konsolengeneration auf die nächste übertragen. Die Nintendo Evergreen-Hitliste ist lang: Mario Bros., Zelda, Mario Kart... Nun also auch die Weiterentwicklung von Mario Tennis vom N64 auf den Game Cube. Was vor 5 Jahren schon gut war kann schließlich heute nicht schlecht sein. Oder doch?

Am Spiel hat Nintendo nicht viel gedreht. Kenner des N64-Spiels finden sich sofort zurecht. Die Steuerung ist nahezu gleich geblieben, mit dem A-Knopf wird ein Topspin gespielt, während der B-Knopf für den Slice zuständig ist. Werden die Knöpfe doppelt gedrückt, schlagt ihr die jeweils stärkere Variante. Die Kombination von A und B führt einen Lob aus, umgekehrt mit B und A gibt’s einen Stoppball. Das war es dann eigentlich auch schon.
Neu dabei sind die Powershots, die dem Spiel der Game Cube Fassung wohl den Zusatz Power bescherten. Diese können nach einigen erfolgreichen Ballwechseln aktiviert werden, erkennbar am Aufleichten des Tennischlägers. Powershots sind Spezialattacken, die für jeden Charakter einzeln animiert wurden.



So holt Mario etwa einen Riesenhammer aus der Tasche und donnert den Ball mit ordentlich Schmackes in die gegnerische Hälfte zurück. Ihr dürft Eure Powershots jedoch nicht nur in der Offensive verwenden. Auch scheinbar unerreichbare Bälle werden mittels eines Defensiv-Powershots noch erreicht. Als Beispiel sei hier Donkey Kong genannt, der mit seiner Boomerang-Banane den Ball zurückholt. Jeder Powershot unterbricht das Spiel durch eine kurze Animationssequenz um den Shot gebührend darzustellen. Das unterbricht zwar etwas den Spielfluss, fällt aber nicht weiter störend auf. Realismus-Fans (sollte es diese bei einem Mario-Spiel überhaupt geben) können die Powershots jedoch auch problemlos abschalten.
Dies ist jedoch nicht alles, was Mario Power Tennis von Tennissimulationen unterscheidet. Auch die verschiedenen Courts haben jede Menge Überraschungen für Euch parat. In Warios Fabrik kämpft ihr zusätzliche zu Eurem Gegner auch noch gegen Laufbänder an, die sich in unterschiedliche Richtungen bewegen. Auf Donkey Kongs Dschungelfeld dagegen behindern Euch kleine Krokodile, die den Spieler beim Laufen behindern.



Wer nicht auf solche Schikanen steht, kann selbstverständliche auch auf einem normalen Rasen- oder Sandcourt spielen.
Stark variieren ebenso die Fähigkeit der zahlreich vorhandenen Nintendo-Charaktere. Es sind so ziemlich alle Figuren aus der Mario-Welt vorhanden, einige davon müssen aber erst freigespielt werden. Während Mario und Luigi echte Allrounder sind, zeichnen sich Daisy und Peach durch gute Technik aus. Donkey Kong und der riesige Bowser sind zwar ziemlich lahm, schmettern dafür die Bälle besonders kraftvoll zurück ins gegnerische Feld.
Spielerisch gibt es bei Mario Power Tennis wenig zu meckern. Ohne die Nintendofiguren und deren Powershots würde Mario Power Tennis auch als grundsolide Tennissimulation durchgehen, die sich hinter keiner Konkurrenz verstecken muss.
Im Einspielermodus macht das Spiel eine Zeit lang viel Spaß, jedoch leidet die Langzeitmotivation unter den allzu kurzen Turnieren. Schnell hat man alle Turniere durchgespielt und alle versteckten Charaktere freigeschaltet. Ein Karrieremodus hätte hier Abhilfe geschaffen.
Zu vollem Glanz kommt Mario Power Tennis erst mit mehreren Spielern, entfaltet hier sein ganzes Potential. Mit vier menschlichen Spielern im Doppel wird das Spiel zum echten Partykracher. Spannende Ballwechsel und jede Menge Chaos auf dem Feld sind garantiert. Es empfiehlt sich dabei jedoch vielleicht die Animationen der Powershots abzuschalten, da der Spielfluss bei vier Spielern durch die hohe Anzahl der Spezialschläge doch etwas gestört werden. Letztlich bleibt dies aber natürlich Geschmacksache.

fazit

Wer Mario Tennis auf dem N64 mochte, wird auch die neue Game Cube Variante lieben. Wer noch in Besitz des alten Spiels und zudem einen N64 sein Eigen nennt, sollte sich den Kauf von Mario Power Tennis überlegen. Der Spieler erhält neben den Powershots und des grafischen Updates nicht viel Neues. Mich hat Mario Power Tennis jedenfalls überzeugt. Die heißen Multiplayerschlachten machen einfach tierisch Spaß und man wird den Titel auch lange Zeit später noch gerne in seinen Game Cube einlegen. Überzeugte Solospieler sollten Probespielen und sehen, ob sie auf einen Karrieremodus verzichten können. Die Turniere sind leider zu schnell durchgespielt. Allerdings ergeben sich auf dem GC-Tennissektor auch wenig brauchbare Alternativen.


positiv:

  • haufenweise Nintendo Figuren
  • tolles Partyspiel
  • gute Ballphysik
  • 8 Minispiele als Beigabe
  • 60 Hz Modus
negativ:
  • kein Karriere Modus
  • Powershot Animationen stören den Spielfluss


grafik: 8.0 | sound: 7.0 | gameplay: 9.0 | gesamt: 9.0
Copyright 1996-2007 bei Jochen Rentschler. Alle Rechte vorbehalten.