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Metroid Prime Hunters

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Nintendo
Genre: Action
System: Nintendo DS, PAL-Version
Besonderheiten: komplett deutsch, drei Speicherslots, unterstützt Rumble Modul, Onlinematches
USK (ESRB): Geeignet ab 12 Jahren
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: eigene Anschaffung

Habt ihr bereits fleißig mit der Metroid Hunters Demo die ungewöhnliche Steuerung von Nintendos Action Titel geübt? Dann wird es jetzt Zeit für den Ernstfall: Samus Aran ist zurück und erlebt auf dem Nintendo DS ihr erstes 3D Abenteuer auf einem Spielehandheld.

Metroid Prime HuntersUnd wieder mal geht es um eine ausgestorbene Alien-Zivilisation, dessen Überbleibsel die Neugier eurer Heldin weckt. Im alimbischen Cluster sollen acht geheimnisvolle außerirdische Relikte verborgen sein, die den Besitzer angeblich Zugang zu einer außerordentlichen Macht gewähren. Doch nicht nur Samus Aran ist hinter diesen auf vier scheinbar verlassenen Außenposten verstreuten acht Oktolithen her, sondern auch andere Schatzjäger. Diese Hunter laufen euch während eures Abenteuers wiederholt über den Weg und scheuen sich nicht, euch mit Waffengewalt als Konkurrentin um die wertvollen Artefakte aus dem Weg zu räumen.

Samuas Aran gegen Hunter

Auch wenn ihr lediglich auf die Onlineduelle scharf seit, ist der Solo Abenteuermodus eine Pflichtveranstaltung. Schließlich steuert ihr im Mehrspielermodus auf Wunsch nicht nur Samus Aran sondern auch die anderen sechs Hunter. Da die meisten im Multiplayerpart erst anwählbar sind, wenn ihr sie einmal im Solo-Abenteuer aufgespürt und besiegt habt, hat die Erforschung des alimbischen Clusters oberste Priorität (es sei denn ihr besiegt den jeweiligen Hunter im Mehrspielermodus - dann gesellt er sich auch zu den auswählbaren Charakteren hinzu). Die Schauplätze in dieser kleinen Planetenansammlung tauchen nach und nach auf dem Radar eures Raumschiffes auf. Da ihr euch erst im weiteren Spielverlauf Metroid üblich weitere neue Waffen erspielt, mit deren Hilfe ihr Türen zu neuen Bereichen aufstößt, werdet ihr die verschiedenen Örtlichkeiten mehrfach besuchen müssen.

Metroid Prime Hunters
Ballern und Forschen sind Samus Hauptbeschäftigung. Diese quallenartigen Gegner tauchen bevorzugt in größerer Zahl auf, sind aber leicht zu besiegen. Und hinterlassen meist willkommenen Nachschub an Lebensenergie oder Munition.

Ihr dürft auf dem DS allerdings nicht die weit verzweigten Areale wie in den beiden GameCube Ablegern der Reihe erwarten. Die Abschnitte auf allen Außenposten bieten weitaus weniger Räumlichkeiten, als die beiden GameCube Vorbilder. Das ist auch gut so, da ihr im Abenteuermodus ausschließlich auf eurem Schiff abspeichern könnt. Andere Speicherstationen gibt es nicht. Dafür haben die Programmierer Portale eingebaut, die euch schnell zurück zum Schiff bringen. Auf jedem Außenposten warten zwei solcher nützlichen Portale. Daneben findet ihr weitere, die euch durch die Level beamen oder zu den Bossgegnern transportieren. Hinzu kommen für euch unsichtbare Rücksetzpunkte. Wenn ihr zum Beispiel bei einem Obermotz scheitert, steigt ihr auf Wunsch direkt vor dem Eingang zu dessen Rämlichkeiten in der Verfassung vor der Auseinandersetzung wieder ein.

Ballern und Forschen

Metroidtypisch wird euch auch im Hunters Ableger eine Mischung aus Action-Adventure und Ego-Ballerei sowie einigen Sprungeinlagen geboten. Ihr erforscht eure Umgebung mit dem obligatorischen Scan-Visor, den ihr anstelle eurer normalen Kampfsicht jederzeit zuschaltet. Haltet Objekte im Fadenkreuz des Visors um nähere Informationen über die Bewohner des gerade zu erforschenden Außenposten auf den Bildschirm zu zaubern, hinderliche Kraftfelder zu deaktivieren oder Hinweise über die Archillesverse eurer Gegner zu erhalten. Fauna und Flora von Planeten und Stationen sind Samus grundsätzlich feindlich gesinnt. Daneben heizen euch auch Vorrichtungen der mysteriösen außerirdischen Zivilisation kräftig ein. Zum Glück gebietet eure Action-Heldin nach und nach über ein erkleckliches Waffenarsenal.

Metroid Prime Hunters
Selbstverständlich seit ihr auch im Hunters Ableger der Reihe wieder kugelrund unterwegs. Nur nicht in die Lava fallen.

Dies benötigt ihr nicht nur zur Selbstverteidigung, sondern auch zum Aufschießen der diversen Türen. Dazu kommen zusätzliche Kraftfelder, die euch ebenfalls nur nach Beschuss mit der richtigen Wumme passieren lassen. Eines haben die gut ein halbes Dutzend Spezialstrahler gemeinsam: Sie verwenden die selbe begrenzt verfügbare Munition. Während Samus normaler Armlaser keinen Projektilnachschub benötigt, verfügt ihr zu Beginn für eure anderen Strahler nur über einen kleinen Munitionsvorrat. Ihr erhöht das Munitionsmaximum, indem ihr in den Level verstreute Updates findet. Die gibt es natürlich auch wieder für euren Raketenvorrat und eure Lebensenergie. Erleichtert euch das Forscherleben, indem ihr jede Ecke nach Energietanks durchkämmt, die eure maximale Lebensenergie kräftig aufstocken.

Nur zwei Bossgegner

Strotzen die beiden GameCube Ableger der Reihe nur so vor abwechslungsreichen Bossgegnern, hat Metroid Prime Hunters in dieser Hinsicht nicht besonders viel zu bieten. Ganz im Gegenteil, bekommt ihr doch nur zwei verschiedene Obermotze zu Gesicht, von denen einer euch zudem wiederholt in leicht überarbeiteter Form über den Weg läuft. Und noch eine Besonderheit: Habt ihr den Obermotz besiegt, beginnt ein Count-Down herunter zu ticken. Innerhalb eines Zeilimits müßt ihr zu eurem Raumschiff zurückhetzen um den Planeten schleunigst zu verlassen. Gar nicht so einfach, weil die Portale zur schnellen Rückkehr zu Samus Raumschiff nicht funktionieren und euch auf dem Weg allerlei Gegner einheizen. Solltet ihr euch verirren, hilft ein Blick auf die frei zoom- und drehbare 3D-Karte.

Metroid Prime Hunters
Wenn ihr euch im Mehrspielerteil für einen anderen Protagonisten als Samus Aran entscheidet, bringt das auch eine optische Veränderung mit sich. 

Die Steuerung benötigt ein wenig Einarbeitung. Sie funktioniert ähnlich der Maus/Tastatursteuerung bei PC-Shootern. Mit dem digitalen Steuerkreuz dreht ihr euch und geht vor und zurück. Über den Touchscreen, egal ob mit Stylus oder Daumenpad, laßt ihr den Blick beliebig schweifen und nehmt mit dem Zielkreuz Gegner punktgenau aufs Korn. Durch zweimaliges schnelles Antippen des Touchscreens springt Samus. Gelegentlich macht eure Action-Heldin beim Umschauen unbeabsichtigte Sätze, wenn ihr für ein oder zwei Sekunden mit dem Stylus den Screen-Kontakt verliert und schnell wieder weiterdrückt. Außerdem wechselt ihr über den Touchscreen die Waffe, schaltet den Scan-Visor ein oder laßt Samus in ihre Morphballform metamorphieren. Ein alternatives Steuerungsschema für Linkshänder ist vorhanden.

Umfangreicher Mehrspielerteil - auch online

Zwar sind die Texturen der Schauplätze eures Abenteuers deutlich pixliger ausgefallen, als in den beiden GameCube Ablegern. Doch bleibt das Geschehen auf dem oberen Bildschirm (der Touch-Screen hält nur für Eingaben her) immer flüssig. Auf die Ohren bekommt ihr die gewohnten Synthi-Klänge der beiden GameCube Vorgänger. Im Mehrspielerteil - unter anderem mit den bekannten Spielmodi wie Deathmatch oder Capture-the-Flag - bietet Metroid Prime Hunters sowohl Onlineduelle als auch Matches gegen andere DS Besitzer an. Darüber hinaus dürft ihr alle Spielmodi mit bis zu drei Bots ohne menschliche Mitspieler trainieren. Bei der Wahl eures Akteurs habt ihr die Qual der Wahl - sofern ihr alle Charaktere freigespielt habt. Neben Samus mit ihren verschiedenen Waffen und der alternativen Morphballform locken sechs weitere Protagonisten. Alle verfügen über unterschiedliche Bewaffnung und eine alternative Erscheinungsform, die sich von der eurer Heldin stark unterscheidet. Auch die Optik auf dem Touchscreen ist von Hunter zu Hunter unterschiedlich.

fazit

Nach wenigen Minuten des Trainings geht die ungewöhnliche Stylussteuerung gut von der Hand, ermöglicht sie doch ein ähnlich genaues Zielen, als wenn ihr mit der Maus an einem PC ballert. Spielerisch wird Erforschen, Ballern und gelegentliches Rumgehüpfe geboten, wie ihr sie vielleicht schon von den beiden Abenteuern eurer Heldin auf dem GameCube kennt. Leider ist der Einzelspielerpart etwas kurz ausgefallen und nervt mit einigen Designentscheidungen. Vor allem das Zurückgerenne unter Zeitdruck nach dem Sieg über einen Obermotz und die fehlende Abwechslung bei den Bossgegnern stößt negativ auf.

Dafür punktet Metroid Prime Hunters beim Mehrspielerpart. Hunter mit sehr unterschiedlichen Talenten und Waffen, Einbindung von computergesteuerten Bots (verschiedene Schwierigkeitsgrade möglich) und durchaus abwechslungsreiche Mapgestaltung laden zur geselligen Ballerrunde ein, egal ob online oder Auge in Auge mit einem anderen DS Besitzer. Alles in allem ein gelungener Ego-Shooter Action-Adventure Mix (sag).


positiv:

  • Mehrspielerduelle auch online
  • computergesteuerte Bots in Mehrspielermodi
  • präzise Stylus Steuerung ...
negativ:
  • ... die etwas Eingewöhnung erfordert
  • wenige Bossgegner
  • etwas kurzer Solo-Spielerteil


grafik: 9.5 | sound: 8.0 | gameplay: 8.5 | gesamt: 8.5
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